Datenrettung von der Festplatte – Das sollten Sie beachten

Die Festplatte ist der Datenspeicher

Die kurzen Innovationszyklen im EDV-Bereich sorgen dafür, dass die meisten Anwender nie auf dieses Problem stoßen: Festplatten sind schlicht und einfach Verschleißteile. Sie beinhalten hochpräzise mechanische Systeme, die im Laufe der Zeit Abnutzungserscheinungen zeigen. Drei Sachen machen einer modernen Festplatte das Leben besonders schwer: Hitze, mechanische Einwirkungen und Start-/Stop-Vorgänge.

Je wärmer eine Festplatte wird, desto früher wird sie ausfallen. Als Faustregel gilt: Eine zum zehn Grad Celsius höhere Temperatur halbiert die Lebensdauer, da Elektronik und Mechanik umso schneller altern, je wärmer sie werden.

Mechanische Einwirkungen verursachen die meisten Schäden. Das liegt vor allem daran, dass die Schreib-/Leseköpfe der Festplatte im Betrieb nur durch ein hauchdünnes Luftpolster getragen werden. Wird die Festplatte im Betrieb Erschütterungen ausgesetzt, kann der Kopf aufsetzen, dabei wird die zur Datenspeicherung verwendete magnetisierbare Beschichtung beschädigt. In gravierenden Fällen kann dabei sogar der Schreib-/Lesekopf abreißen und massive Folgeschäden verursachen.

Start-/Stop-Vorgänge, insbesondere die Startvorgänge, belasten die Steuerelektronik am meisten. Viele Platten „sterben“ dabei durch einen Defekt in der Motorsteuerung.

Bei Festplattenschaden erstmal Ruhe bewahren

Ist ein Festplattendefekt eingetreten, sollte man auf jeden Fall Ruhe bewahren. Schalten Sie den Rechner bzw. das betroffene Laufwerk sofort aus. Jeder Zugriff auf die Festplatte kann die Schäden dramatisch vergrößern. Ist die Festplatte beispielsweise vom Tisch gefallen oder macht nur noch seltsame Geräusche, so ist dies ein Fall für den Spezialisten. Nur er kann die Festplatte im Reinraum öffnen und ihren wertvoller Inhalt so weit wie möglich retten.

Sollten Sie aus Versehen Daten gelöscht haben, so ist die wichtigste Maßnahme, weitere Schreibzugriffe auf die Festplatte zu unterbinden, denn bei jedem Schreibzugriff können Teile der gelöschten Dateien überschrieben werden. Die Rettung gelingt in diesem Fall am einfachsten mit einem zweiten PC und entsprechender Software. Auch hier gilt: Experimente ohne das notwendige Fachwissen können zum Datenverlust führen, greifen Sie im Zweifelsfalle lieber auf den Fachmann zurück. Um zukünftigen Datenverlusten vorzubeugen, empfiehlt es sich außerdem, regelmäßige Backups der wichtigen Dateien anzulegen.